Mehr Frauen bei Sportwetten: Euro 2024 verzeichnet steigenden Anteil weiblicher Fans in Großbritannien
Die Euro 2024 in Großbritannien brachte einen bemerkenswerten Trend ans Licht: Immer mehr Frauen beteiligten sich aktiv an Sportwetten während des Turniers. Diese Entwicklung wurde von einer Studie der UK Gambling Commission (UKGC) dokumentiert, die das Wettverhalten der Briten während des Turniers analysierte. Die Untersuchungen wurden vom Marktforschungsinstitut Yonder durchgeführt und zeigten, dass das Interesse weiblicher Fans an Sportwetten parallel zu den Erfolgen des englischen Teams zunahm.

Umfangreiche Studie zur Veränderung des Wettverhaltens
Im Rahmen der Untersuchung hat das Marktforschungsinstitut Yonder in mehreren Befragungen über 6.200 Briten zu ihrem Sportwetten-Verhalten vor, während und nach der Euro 2024 interviewt. Die Studien fanden in drei Phasen statt: eine Woche vor Turnierbeginn, während der Gruppen- und K.o.-Runden sowie eine Woche nach dem Finale. Ziel der Studie war es, insbesondere den Anteil weiblicher Sportwetten-Fans zu ermitteln und zu sehen, wie sich das Interesse der verschiedenen Altersgruppen über den Verlauf des Turniers veränderte.
Vor Beginn des Turniers gaben nur 6,7 % der Frauen an, an Sportwetten interessiert zu sein, während es bei den Männern 20,8 % waren. Während des Turniers stieg dieser Anteil jedoch an – auf 9,6 % bei den Frauen und 27 % bei den Männern. Am Ende der EM gaben schließlich 13,3 % der Frauen an, gewettet zu haben, im Vergleich zu 27,3 % bei den Männern. Die Ergebnisse zeigen also eine deutliche Zunahme des weiblichen Interesses an Sportwetten, das jedoch die allgemeine Wettbeteiligung der Männer nicht erreichte.
Einflussfaktoren: Team-Erfolge und Buchmacher-Marketing
Neben den Erfolgen der englischen Nationalmannschaft, die die Wettbegeisterung bei Männern und Frauen gleichermaßen steigerte, spielten auch Marketingaktionen der Buchmacher eine Rolle. Das Angebot von Gratiswetten wirkte anziehend: Rund 60 % der Befragten gaben an, dass solche Aktionen sie zur Teilnahme an Sportwetten bewegt hätten.
Ein weiterer Aspekt der Studie war das zunehmende Interesse jüngerer Wettender. Vor dem Turnier betrug der Anteil der 18- bis 24-Jährigen, die Wetten platzierten, lediglich 14 %, stieg jedoch bis zum Finale auf 36 %. Die Hauptmotive für das Wetten waren dabei die Aussicht auf Gewinne, kombiniert mit dem Reiz der Spannung und des Nervenkitzels. Trotz des gestiegenen Interesses während der EM bleibt fraglich, ob sich die Begeisterung nach dem Turnier fortsetzen wird, da das Interesse an weiteren Wetten nach Ende der Euro 2024 nicht weiter anstieg.