Mehr als 500 Millionen Erträge: 2022 Rekordjahr für die DSbV-Spielbanken
Ist es der Pandemie und Isolation zuzuschreiben? Die öffentlich-rechtlichen Spielbanken haben ein Rekordjahr generiert. Der Bruttospielertrag aller Betriebe lag bei 549 Millionen Euro. War das Jahr davor die Spielbranche noch von Lockdowns, Schließungen und Corona Massnahmen stark betroffen, zogen die DsbV Spielbanken nun stark nach oben. 125% Gewinnsteigerung ist eine steile Vorlage für 2023. Deutschland ist also spielsüchtiger geworden. Mag dies mit dem Überwinden der Pandemie, mit der zunehmenden Armut und einem schnellen Gewinn, oder mit der mentalen Flucht aus dem Ukraine Kriegsszenario zu tun haben. Die Zahlen überraschen.
Der Deutsche Spielbankenverband ist eine Interessengemeinschaft und vertritt sieben öffentlich-rechtliche Spielbanken mit insgesamt 30 Standorten in Deutschland, sowie vier private Spielbanken in Nordrhein-Westfalen. Die folgenden Spielbanken gehören zum DSbV: Bremer Spielcasino, Baden-Württembergische Spielbanken, Brandenburgische Spielbanken, Spielbanken in Schleswig-Holstein, die Bayerischen Spielbanken, Saarland Spielbank sowie die Sächsischen Spielbanken. Des weiteren dabei sind in Nordrhein-Westfalen die Merkur Spielbanken. Sie sind 2021 von der staatlichen WestSpiel-Gruppe verkauft worden.
DSbV-Präsidentin Kosanke zur Lage
Die Präsidentin der Interessenvertretung ist über das gewaltige Umsatzplus erfreut und interpretiert den Anstieg positiv. Sie verweist auf die stabile Lage der Spielbanken und bezeichnet das Glücksspiel und die Marke Spielbank als krisenfest. Die Besucherzahlen, sprich Glücksspieler, hätten sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. 2,7 Millionen Glücksspieler haben ihr Glück 2022 bei den Spielbanken versucht.
Bei etwa 80 Millionen Einwohnern, die Deutschland derzeit hält, hat damit jeder dreißigste sein Glück bei den Spielbanken gesucht. Damit zeigt sich, dass wie in den 1920-er Jahren in Berlin in Krisenzeiten das Glücksspiel und das Entertainment eine sehr wichtige gesellschaftliche Rolle übernehmen. Menschen versuchen Geld aufzutreiben und sich von den realen Krisen in der wirklichen Welt abzulenken.
Interessant ist, dass sich die Spielbanken trotz anderen lizenzierten Online-Anbietern gut und stabil halten können. Das analoge Glücksspiel bietet dabei mehr Erlebnisse, es ist ein Treffpunkt von Gleichgesinnten und der Rausch des Glücks kann gemeinsam erfahren werden. Dies scheinen die Menschen in Deutschland zu favorisieren.
Nimmt man alle deutschen Spielbanken zusammen, so ist das Geschäft im Jahr 2022 sogar auf über eine Milliarde Euro angewachsen. Hierzu zählen alle staatlich-konzessionierte, aber privatwirtschaftlich geführte Spielbank Unternehmen hinzu. Der Gesamtumsatz liegt bei 1.101,211 Milliarden Euro und entspricht in etwa dem „Sondervermögen“, welches für den Krieg der Ukraine von Deutschland zur Verfügung gestellt wird.
2021 betrug der Gesamtumsatz nur 505,481 Mio. Euro. Im Jahr vor der Pandemie, 2019, konnte ein Umsatz von 860,263 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Es ist somit klar ersichtlich, dass der Glücksspielmarkt in Deutschland an Fahrt aufgenommen hat. Die Menschen werden dadurch jedoch ärmer, denn wie erwirtschaftete Summe ist jener Gewinn, der den Glücksspielenden sozusagen abgenommen wurde. Viele versuchen ihr Glück. Nur Einigen gelingt das Vermehren des Geldes.